Nach unserem ausgelassenen Abend mit ein paar Tassen Kaffi-Lutz, erwartete uns wiederum ein trauhafter Tag. Schon tags zuvor, hatten wir uns entschlossen, nebst der Bastei auch diese gigantische Festung zu besuchen, deren Anblick der höhe Punkt unseres vierten Übernachtungsplatzes war.
Vor unserem Aufbruch wollte ich diese hammer Szenerie noch in mit ein paar “Bus mit Festung” Photos festhalten.
Überraschend kurz war der Weg von unserem Nachtquartier zur Festung. Als wir in die Abzweigung nach Königstein einbogen waren wir dich sehr überrascht, als wir in das fünf stöckiges Parkhaus geleitet wurden. Mir wurde es etwas mulmig beim gedanken an diesen Touristenauflauf. – zum Glück war das Parkhaus halb leer, was einem hoffen liess. Wir nahmen die ausgeschilderten 800m zu Fuss in angriff. Diese Burgfestung ist gigantisch, sie liegt auf einem für die Sächsische Schweiz so typische Felsplatform, die Felswände ragen zwischen 40 bis 60m vom Waldboden in die Höh, dass Festungsplateau um fast mit zwei Hektaren eine riesige Fläche umd schon anfangs 16. Jahrhundert wurde ein über 140m tiefer Brunnenschacht mit einem Durchmesser von 3.5m in den Sandstein getrieben und der Zugang zur Festung ist in fünf Verteitigungsabschnitte unterteilt. Sowas hab ich noch nie zuvor gesehen, einfach unglaublich beeindruckend – ein Muss jeder Sachsen-Reise.
Nachdem wir uns vom mehr als dreistündigen Festungsbesuch in der burgeigene Holzofenbäckerei mit Schwarzbier und Biennenstich gestärkt hatten, verliesen wir Königsstein und querten die Elbe im gleichnamigen Städtchen, mit dem Ziel Bastei.
Nach einem kurz Tankstopp trieben wir unseren, doch etwas untermotorisierten Bay Window für die deftigen Steigungen (bis 15%), aus dem Elbtal hoch auf die Ebene in Richtung der nächsten Attraktion. Als wir gerade ankamen, merkte Bettina, dass sie nun unbedingt zuvor was essen und eine Siesta zur Verarbeitung der Eindrücke bräuchte, was sich nachträglich als goldwert erwies.
Es wurde halb sechs, als wir den Wagen auf den riesigen P+R Parkplatz steuerten, die ausgewiesenen drei Kilometer waren uns nun doch zuweit und so nahmen wir im grossräumigen Gelenkbus platz – in welchem wir nebst dem Fahrer und zwei Pensionären die einzigen Fahrgäste waren. Als der zweite Pendelbus barstenvoll von der Bastei herkommend eintraf, gings los. Reicher Abreiseverkehr kam uns entgegen und gab uns eine Vorstellung wie hochfreqzentiert diese Sehenswürdigkeit sein musste. Doch die Hauptbesucherzeit war wohl vorbei, denn all die Imbiss- und Souvenirbuden waren am schliessen oder bereits geschlossen und nur noch wenig Leute nahmen die letzten Meter Richtung Bastei unter die Füsse – welche ein Glück.
Nach dem Besuch dieser weiteren Top-Location war es einerseits schon spät geworden, andererseits waren wir sowas auf der Fresse von all den Eindrücken, dass wir nicht mehr lange nach einem Übernachtungsort suchen mochten. Deshalb stellten wir uns gleich in die lauschigste Ecke des mittletweilen vereinsamten P+R Platzes und genossen beim Abendessen die letzten Sonnenstrahlen dieses tollen Tages.